Am Anfang steht eine einfache Skizze
Bevor wir mit dem Entwurf eines neuen Krippenmodells beginnen, müssen folgende Fragen geklärt werden:
- Für welche Krippenfigurengröße soll die Krippe entstehen?
- Für welche Kartongröße soll das Modell gebaut werden?
Sind die Fragen geklärt, folgen die ersten Skizzen und Entwürfe, wobei wir immer darauf bedacht sind, das die Weihnachtskrippen aus nachhaltigen Rohstoffen und möglichst stabil gebaut werden. Deshalb verwenden wir auch keinen Heißkleber, da wir festgestellt haben das sich bei großen Temperaturschwankungen (z.B. Dachboden) die Klebeverbindungen lösen könnten. Wir verwenden also handelsüblichen Holzleim mit dem wir sehr gute Erfahrungen beim Krippenbau gemacht haben.
Der Krippenmeter
Nachdem wir uns für eine Krippenfigurengröße entschieden haben, hilft uns der Krippenmeter beim Planen der Gebäude. Wir können am Krippenmeter die Maße für die Wände, Fenster, Türen usw. einfach ablesen. Das ist eine große Erleichterung bei der Planung und beim späteren bau der Krippe.
Grundplatte und Wände
Nachdem die Grundplatte zugesägt ist (Maße gem. Kartongröße) haben wir auch direkt die ersten Wände zugeschnitten. Die Wände sind aus Holzfaserplatten die wir gar nicht so einfach bekommen haben. Nach langem suchen haben wir die Platten im Öko-Bauzentrum Junker in Kassel gefunden.
Wie man im Bild sieht, sind auch bereits Fenster, Türen und die Aussparungen für die künftigen Balken ausgesägt. Im Anschluss erfolgte auch gleich die erste Stellprobe für die künftige Weihnachtskrippe (hier ist noch nichts verleimt/verbunden).
Einsetzen der Fenster und Türrahmen
Nach der Stellprobe haben wir die Fenster und Türrahmen zugesägt, und in die Aussparungen der Wände geleimt. Das geht besonders gut wenn die Wände noch nicht mit der Grundplatte verbunden sind. So können wir die Wand flach auf den Arbeitstisch legen und in aller Ruhe die Fenster usw. einpassen.
Fensterbänke / Holzschindeln
Die Fensterbänke haben wir aus 150 Jahre alten Holzschindeln hergestellt und in die Aussparungen der Fenster eingepasst.
Hier mein Dank an die Töpferei Burberg aus Hundshausen die uns diese schönen, alten Schindeln zur Verfügung gestellt haben.
Die Schindeln kommen bei unserem Krippenbau noch öfters zur Anwendung, da es sich einfach um ein wundervolles Material mit uralter Geschichte handelt.
Die „Gute Stube“
Die Wände sind noch nicht mit der Grundplatte verbunden, aber das erste Bild und Kreuz hängen schon an der Wand.
Wände stellen
Jetzt werden die Wände auf der Grundplatte aufgestellt. Wir verbinden die Wände mit kleinen Holzzapfen und natürlich Holzleim mit der Grundplatte. Dies ergibt eine sehr gute Standfestigkeit und auch beim Transport sollte nichts passieren.
Die „Gute Stube“
Bevor wir die letzte Wand stellen, wird noch schnell der Fußboden der „Guten Stube“ gebeizt. Jetzt können wir diese noch gut bearbeiten bevor die Vorderwand mit Fenster und Tür eingesetzt wird.
Wände sind gestellt
So, die Wände sind gestellt und auch die ersten Balken sind bereits eingesetzt und gebeizt. Jetzt werden alle Türen und Fenster noch mit den alten Holzschindeln verkleidet und dann kann auch schon bald verputzt werden.
Es wird verputzt
Dazu verwenden wir Krippenmörtel der natürlich selber hergestellt wird. Er besteht aus Sägemehl/Sägespänen, Schlämmkreide, Holzleim und Wasser. Beim verputzen der Wände haben wir auch gleich noch ein paar Steine rechts der Tür eingesetzt. Nach der Trocknung ca. 1 Tag kann mit Dispersionsfarbe gestrichen werden.
Streichen der Krippe
Nachdem wir mit Dispersionsfarbe die Krippe gestrichen haben müssen wir wieder einen Tag warten bis alles gut durchgetrocknet ist.
„Fassen“ der Krippe
Krippe von unten
Nachdem wir wie immer, auch nach dem „Fassen“ der Krippe warten müssen bis alles gut getrocknet ist, habe ich mir gedacht, vielleicht möchten Sie als Kunde auch mal wissen wie die Krippe eigentlich von unten aussieht. Muss ich mir Gedanken um meine guten Möbel machen?
Nein, das müssen Sie nicht. Unsere Krippen werden natürlich auch von unten gebeizt und anschließend mit Filzgleitern versehen. Damit Ihre Möbel o.a. nicht zerkratzen.
Detail Arbeiten
Nachdem die Krippe gefasst wurde, gehen wir jetzt schon einmal an die Detailarbeit (hier, die Verkleidung der Vorderwand mit den schönen alten Holzschindeln). Man wird mit einer Krippe wahrscheinlich nie fertig, es gibt immer wieder Blickwinkel wo man feststellt das man noch etwas hinzufügen/ändern oder umgestalten kann. Das ist aber natürlich auch der besondere Reiz einer qualitativ hochwertigen Weihnachtskrippe in der man immer wieder neue Krippenszenen darstellen kann. Von der typischen Weihnachtszene in der Adventszeit bin hin zu den heimatlichen/bäuerlichen Krippenszenen mit Mägden, Hirten, Tieren etc. im übrigen Jahr.
Detail Arbeiten 2
Jetzt haben wir das Geländer für den Strohboden und den Stützbalken mit den Kopfbändern im Stall angebracht.
Natürlich darf die Beleuchtung der Weihnachtskrippe nicht fehlen. Nachdem wir im Haus bereits zwei Lampen angebracht haben, darf die Laterne im Stall natürlich nicht vergessen werden.
Mmhh, auf dem Bild sieht die Laterne sehr klein aus. Das muss noch einmal geprüft werden und evtl. durch eine größere Laterne ersetzt werden.
Finale
Die Holzlaterne wurde durch eine größere ersetzt. Sieht doch gleich viel besser aus, oder?
Als Krippenfiguren habe ich die „Heilige Familie“ im Stall platziert. Die Krippenfiguren sind von der Firma LEPI aus Gröden im Südtirol und handgeschnitzt und mit Ölfarbe lasiert.